Sonic Pi Workshop mit Pit Noack

Am letzten Wochenende war ich bei einem Workshop in der Programmiersprache Sonic Pi. Damit ist es möglich, Audiodateien zu erstellen, also Klänge zu erzeugen und etwa Musikstücke zu komponieren oder Fieldrecordings zu bearbeiten. Dafür können entweder Töne mit verschiedenen eingebauten Synthesizern erzeugt werden, oder es werden Samples genutzt. Sonic Pi hat eine Menge Samples an Bord, es ist aber selbstverständlich auch möglich, eigene Tondateien zu verwenden. Dafür können .wav oder .flac-Dateien benutzt werden. Diese lassen sich mit Sonic Pi auf vielfältige Weise manipulieren, so dass wirklich ganz erstaunliche, neuartige Klänge entstehen. Natürlich können die so entstehenden Klangstücke mit der integrierten Aufnahmefunktion auch wieder als .wav-Datei gespeichert werden.

Live-Coding

Ich hatte bereits vorher ein wenig mit dem Entwicklungstool herumprobiert. Dabei haben mich zwei Dinge begeistert: Es geht wirklich sehr schnell, dass man etwas hört, denn der Interpreter verfügt über ein gutes Tutorial, mit dem das erste „Hallo Welt“ programmiert werden kann. Das Zweite war das „Live-Coding“. Das bedeutet, dass die geschriebenen Codes während des Schreibens live abgespielt werden können. Währenddessen können weitere Elemente dazu geschrieben oder vorhandene Elemente modifiziert werden. So kann sofort gehört werden, welchen Effekt die Änderungen am Code haben. Mit Zufallselementen kann beispielsweise mit sehr wenig Code ein Loop erzeugt werden, das extrem variantenreich ist.

Macht Töne: Screenshot des Entwicklungstools für Sonic Pi

Der Workshop wurde veranstaltet von Pit Noack (www.maschinennah.de), der auch Initiator der AG Computerkunst ist, die zur Zeit an derselben Stelle stattfindet. Der Crash-Kurs konnte von Teilnehmenden der AG zur Vertiefung von Wissen genutzt werden, trotzdem fing Pit mit „play 40“ ganz von vorne an. Ich werde hier jetzt keine Einführung in das Programm geben, dazu weiß ich zum Einen noch viel zu wenig und zum Anderen ist das Tutorial wirklich gut geeignet, sich selber schnell einen Einblick zu verschaffen. Auch hat Pit einen Einführungs-Artikel angekündigt, an dem er zur Zeit schreibt und der mit Sicherheit einen besseren Start bieten wird als das, was ich Euch hier anbieten könnte.

Die Bürgerschule in der Nordstadt – Hier fand der Sonic-Pi-Workshop am 8.4. statt

Sonic Pi beruht auf der Programmiersprache Ruby. Als Synthesizer wird der virtuelle Synthesizer von SuperCollider genutzt. Die Entwicklungsumgebung für Sonic Pi ist natürlich für den Raspberry Pi, macOS, Windows und Linux erhältlich. Ich nutze sie auf Windows 7 und bin sehr zufrieden mit der Performance, obwohl ich natürlich noch keine wirklich umfangreichen Scripte geschrieben habe. Im Workshop hatte ich eine Netbook mit Windows 8.1 dabei, auch damit gab es keine Probleme.

Wie war’s?

Mir hat die Veranstaltung sehr gut gefallen, weil es einfach Spaß macht, einmal mit mehreren Menschen zusammen etwas zu erarbeiten, dass ansonsten in kleinteiliger Recherchearbeit und peut-á-peut vor dem heimischen Rechner erschlossen wird. Pit hat sehr anschaulich erklärt, worum es geht, so dass ich als Anfänger keine Probleme hatte, alles mitzubekommen. Am Ende hatte ich das Gefühl, jetzt tatsächlich eine ganz gute Ausgangsbasis für weiteres Ausprobieren zu haben.

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